Pflegepraxis vermitteln – auch in Pandemiezeiten

Die Pandemie stellt die Bildungseinrichtungen vor große Herausforderungen, denn die Wissensvermittlung muss auch in der Krise weitergehen. Für angehende Pflegekräfte ist dies doppelt schwierig. Denn neben dem Wegfall des Präsenzunterrichtes bleibt in den meisten Pflegeeinrichtungen keine Zeit, sich angemessen um die Auszubildenden zu kümmern, da der Fokus der Mitarbeiter auf dem Infektionsschutz liegt. Die PFSH (Pflegefachschule Hannover) hat deshalb ein Konzept entwickelt, damit ihre Schülerinnen und Schüler trotzdem die so wichtige Praxis vermittelt bekommen.

Praxisübungen in eigenen Räumen statt im Betrieb

Aktuell absolvieren über 200 Schüler/innen ihre Ausbildung an der PFSH. Rund 70 von ihnen werden zu generalistischen Pflegefachmännern bzw. -fachfrauen ausgebildet – dem neuartigen Pflegeberuf seit 2020. Diese Schüler werden normalerweise von den Lehrkräften in ihren Einrichtungen zur sog. Praxisbegleitung besucht.

Dabei führen die angehenden Pflegefachleute vor Ort pflegerische Tätigkeiten durch und werden durch die Dozenten begleitet und gecoacht. Wegen der Pandemie ist das zurzeit aber nicht möglich, da die Lehrkräfte nicht in die Einrichtungen kommen dürfen. Normalerweise würden die Termine nun ausschließlich per Video-Chat stattfinden. Die PFSH hat jedoch ein besonderes Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler.

Anstatt in den jeweiligen Einrichtungen bietet die PFSH die Praxisbegleitung in den Räumen der Berufsfachschule an. An einer Puppe können die Auszubildenden pflegerische Tätigkeiten üben. Die Dozenten begleiten die Übungen und geben gezielte Tipps zur Umsetzung.

Schüler sollen keinen Nachteil durch Pandemie haben

„Wir als PFSH stehen für Praxisnähe und die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten“, sagt Judith Hahne, Schulleiterin der Garbsener Einrichtung. Der reguläre Unterricht finde aktuell zwar online statt und dies funktioniere bei theoretischen Inhalten auch sehr gut. Pflegerische Tätigkeiten könnten aber nur sehr schwierig digital vermittelt werden: „Das muss man einfach auch selbst geübt haben. Die zukünftigen Pflegekräfte sollen keinen Nachteil dadurch haben, dass ihre Ausbildung in die Zeit der Pandemie gefallen ist“.

Digital gibt es auch Informationen über die Pflege-Ausbildung. Die PFSH plant im April einen „Tag der offenen Tür“. Online können dann Interessierte über die Schule und die Ausbildungsinhalte informieren. Das Interesse sei hoch, so Judith Hahne. „Der Pflegeberuf hat durch die neue Form eine Aufwertung erfahren, wofür wir sehr dankbar sind. Dies ist ein erster Schritt, um mehr Menschen zu ermutigen, diesen Beruf zu ergreifen und der ganzen Branche eine Zukunft zu geben. Dafür arbeiten wir auch hier an der PFSH“.

'Wir als PFSH stehen für Praxisnähe und die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten', sagt Judith Hahne, Schulleiterin der PFSH aus Garbsen.

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